Ausgangspunkt der Werkstatt – zur Raumerfahrung sowie zur architektonischen und didaktischen Gestaltung von Räumen – ist die geplante konzeptionelle und architektonische Gestaltung eines Innenhofes in der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften. Der Hof gehört zur Bildungswerkstatt, die im Rahmen eines ähnlichen Projektseminars konzipiert und entworfen wurde. Ziel ist, mit dem Innenhof einen vieldeutigen Raum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und eine anregende Umgebung sowohl in der frühpädagogischen Didaktik, der sozialpädagogischen Methodenlehre als auch der Hochschuldidaktik zu schaffen. Die Werkstatt beginnt aber nicht mit der konkreten Planung des Außenraums, sondern besteht aus zwei Teilen:
Im Wintersemester befasst sich die Werkstatt mit der Raumerfahrung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Wir erforschen insbesondere Höfe: Innenhöfe und Hinterhöfe haben etwas von Heterotopien (Foucault 1990), von Gegenorten. Mal sind es unbeachtete, schmutzige oder gar „verruchte“ Orte. Mal sind es inszenierte Plätze der Ruhe und Abgeschiedenheit, mal das Zentrum des täglichen von außen abgeschotteten Alltagslebens. Höfe können Spielorte und (manchmal heimliche) Treffpunkte sein, sie sind typische Orte von Kindheitserinnerungen und sie sind oft auch Teil pädagogischer Einrichtungen, mal mehr mal weniger genutzt. Anhand von Höfen werden wir uns im ersten Semester mit Raumtheorien, -erfahrungen und -architekturen befassen sowie Höfe beschreiben, fotografieren und ihre Nutzer befragen.
Im Sommersemester sammeln wir diese Erfahrungen für die Frage nach der Gestaltung des Hofes der Bildungswerkstatt (und evtl. weiterer Projekte). Dabei setzen wir uns mit hochschuldidaktischen, sozialpädagogisch methodischen und frühpädagogisch didaktischen Perspektiven auseinander. Es werden konkrete Entwürfe gemacht und diskutiert.