„Remida“ ist ein Recyclingzentrum für Material und Ideen, ein Kreativ- & Werkstattort, ein Ausstellungs- & Inszenierungsraum. „Remida“ steht dafür, Materialien aus Handwerk und Wirtschaft, die sauber und ungefährlich sind, zu sammeln, sie ästhetisch ansprechend zu präsentieren, so dass man sich davon inspirieren lassen kann. Es ist weit mehr als eine Materialsammelstelle, ein „Abstellraum für Bastelmaterial“ in einer Kita, sondern Erfahrungsraum für Gestalten und Werken, für Umdeutungen und Sinnzuschreibungen, die nicht offensichtlich sind. Das alles geht mit offenem Material, also Dingen, die nicht nur einen Nutzen haben, oder deren offensichtlichen Nutzen man verändern kann, mit Abfällen und Dingen, die sonst als Müll erscheinen, ganz wunderbar.

In Köln wird einer Art Remida entstehen: RemiKa.

Sie sind herzlich eingeladen, erste eigene Erfahrungen mit dieser Art des Denkens, Sammelns, Sortierens und Schaffens zu machen und am Aufbau mitzuwirken. Beginnen werden wir in einer Kindertagesstätte (Amares e. V.). Diese Bildungswerkstatt soll ein sehr konkretes Projekt sein, dort einen Bildungs-, Denk- und Gestaltungsraum zu schaffen, an der Studierende auch langfristiger mitarbeiten können. „Objects have the right to be other things.“ Giorgia, Kindergartenkind aus Reggio Emilia, hat diesen Ausspruch mit 5 Jahren gemacht. Damit hat sie nicht nur die Sinnhaftigkeit betont, dass Materialien & Dinge anders genutzt werden können als in ihrer ursprünglichen Bedeutung, sondern in ihrer kindlichen Bedeutungswelt haben die Dinge sogar ein Recht darauf, andere Dinge werden zu können. Ein herrlicher Gedanke; wenn man nur öfter einmal in eine andere Haut schlüpfen könnte, wenn man Sinn und Bedeutung verändern könnte! Dieser Gedanke kann sich nicht nur auf materiale Welt beschränken, sondern macht auch etwas mit dem eigenen Denken, Fühlen, Wahrnehmen. Carla Rinaldi, feinsinnige Denkerin der Reggio Pädagogik hat dieses auf einem Vortrag in der Remida in Reggio Emilia so ausgedrückt: „Recycle your way of thinking is to challenge your way of thinking.“ Manchmal bedarf es dabei eines anderen Zusammenhanges: „To change the context is to change yourself“ (Rinaldi). Manchmal müssen Dinge dem üblichen Kontext entzogen werden, so dass sie anderes werden können und oft ist es hilfreich, das eigene Denken in einen anderen Rahmen zu stellen, so dass es wieder freier werden kann. Ein möglicher anderer Kontext für Dinge und Gedanken und damit auch ein Bildungsort ist RemiKa.